Das Unternehmen Carlex hat gerade einen Virtual-Reality-Gabelstaplersimulator erworben. Damit können die Mitarbeiter das Fahren der Maschine ohne Risiko üben.
Der mit einer Virtual-Reality-Brille ausgerüstete Benutzer sitzt in einem Gabelstapler. Das Ziel der Übung besteht darin, die Maschine in einem langen Korridor entlang zu fahren. Doch auf der Strecke tauchen ganz unerwartet Fußgänger und Staplerfahrer auf, die die Verkehrsregeln nicht einhalten. Kommt es zu einer Kollision, so bekommt der Fahrer eine leichte Vibration zu spüren. Seit dieser Woche ist der neue VR-Gabelstaplersimulator im Unternehmen Carlex in Grevenmacher in Betrieb.
Carlex ist ein Weltklasseanbieter von Glasprodukten für die Automobilbranche. Mit dem neuen Simulator will das Unternehmen noch mehr Wert auf Sicherheit legen. Von den 550 Mitarbeitern soll jeder die Gelegenheit bekommen, den VR-Simulator zu testen, «auch diejenigen, die nicht als Gabelstaplerfahrer arbeiten. Ziel ist es, dass sich jeder Mitarbeiter über die mit der Benutzung von Gabelstaplern verbundenen Risiken bewusst wird», erklärt Stephano Visser, der in der Firma für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verantwortlich ist. Carlex zielt offensichtlich darauf ab, die Zahl der Arbeitsunfälle zu reduzieren, von denen es seit Jahresbeginn bereits vier gab.
Kostenpunkt: 30.000 Euro
Zwar sind die zahlreichen Mitarbeiter im Betrieb mit einer Spezialausrüstung ausgestattet (Schutzbrille, Handschuche, Manchetten, Westen aus Keflar…), doch «ein Null-Risiko gibt es nicht», sagt Visser. Außerdem seien «Hitze und Lärm» oft schlecht für die Konzentration. «Hier geht es rund. Jeder neigt dazu, auf unterschiedliche Weise zu arbeiten. Deshalb ist es gut, das Bewusstsein für das Arbeitsumfeld zu schärfen», so der Arbeitsmediziner, Sébastien Wong.
Entwickelt und installiert wurde der VR-Simulator von der Firma Come In VR. Das Unternehmen wurde 2017 im Süden Frankreichs gegründet. Gründer und Geschäftsleiter David Delauney freut sich darüber, als Pionier der Entwicklung des VR-Gabelstaplers gelten zu dürfen. «Sechs Minuten Testfahren entsprechen drei Stunden Ausbildung», behauptet Delauney. Für das kleinste Modell starten die Preise übrigens bei 16.000 Euro. Für das größte Modell muss man allerdings bis zu 30.000 Euro auf den Tisch legen.
«Der Markt entwickelt sich und es gibt bereits Konkurrenz», sagt Delaunay. VR wird am Arbeitsplatz in Luxemburg immer häufiger eingesetzt, so Patrick Nemry vom Ausbildungszentrum der Baubranche IFSB (Institut de Formation Sectoriel du Bâtiment). Außerdem sollen solche Geräte dazu dienen, junge Menschen auszubilden und anzulernen.
Quelle:
Bild: Am Mittwoch wurde im Unternehmen Carlex der VR-Gabelstaplersimulator in Betrieb genommen.
http://www.lessentiel.lu/de/luxemburg/story/virtual-reality-sorgt-fur-bessere-betriebssicherheit-14195464