Gerade in Krisenzeiten sind gute Nachrichten besonders willkommen: Das fachbereichsübergreifende Projekt Human-VR-Lab der Beuth Hochschule für Technik Berlin erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als einzige Berliner Fachhochschule eine Investitionsförderung von knapp 1,3 Millionen Euro. Erstmals kann aus dieser Summe auch Personal investiert werden. Das Projekt ist am 1. Juni 2020 gestartet.
Im Human-Robot-Interaction Virtual Reality Laboratory, kurz Human-VR-Lab, dreht sich die interaktive und studiengangsübergreifende Forschung um die Interaktion zwischen Mensch und Technik sowie um urbanes Leben in der Zukunft. Durch die Vernetzung von Forscher/-innen-Teams aus unterschiedlichen Disziplinen wird vielfältige Kompetenz gebündelt. Gleichzeitig bewirkt das Projekt einen wesentlichen Qualitätssprung gegenüber singulären Forschungstätigkeiten.
Untersucht werden soll unter anderem die Mensch-Technik-Interaktion. Um in einem dynamischen Echtzeit-System Entscheidungsprozesse und Unsicherheiten zwischen Mensch und Technik besser verstehen zu können, liegt der Fokus auf den Schnittstellen zwischen den Lebenswissenschaften, der Robotik, dem Maschinenbau und der Informatik (Interaktive Systeme und Künstliche Intelligenz (KI)). Zusätzlich werden KI-basierte Prozesse erforscht und visualisiert sowie die virtuelle Entwicklung von innovativen Produkten in den Blick genommen.
Prof. Dr. Silke Köhler, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, freut sich über diese Chance: „Im Mittelpunkt unserer anwendungsorientierten Forschung steht der Anspruch, Lösungen für die Herausforderungen des urbanen Lebens in der Zukunft zu finden. Mit unserem engagierten Team und den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln können nun wichtige Fragen zur Prävention und Rehabilitation im Gesundheitswesen beantwortet und intelligente Lösungen gefunden werden.“
Insbesondere im medizinischen Bereich bieten sich, durch die räumliche Nähe zur Charité, exzellente Anknüpfungspunkte. Aber auch in den Bereichen Biotechnologie, Robotik und Maschinenbau (Simulation) gibt es wichtige Forschungsfragestellungen, die gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft im Human-VR-Lab zusammengeführt und beantwortet werden sollen.
Um Forschung an Fachhochschulen zu stärken und anwendungsorientierte Innovationen schneller zur Verfügung stellen zu können, möchte das BMBF mit dem Programm „FH-Invest 2020“ die Forschungsinfrastruktur der Fachhochschulen aufwerten und kurzfristig in bestehende und neue Forschungsprojekte einbinden.
Beuth-Präsident Prof Dr. Werner Ullmann sieht durch die FH-Invest-Förderung die Chance für eines nachhaltigen Investitionsschub – auch über die Laufzeit des Projektes hinaus. „Mit der fachgebiets- und fachbereichsübergreifenden Arbeit können wir unser Forschungsprofil weiter stärken und gleichzeitig unsere Forschungseffizienz erhöhen sowie die Zusammenarbeit mit Partnern noch attraktiver gestalten.“
Aufgrund ihrer anwendungsbezogenen Forschungsprojekte und der praxisnahen Problemlösungen sind Fachhochschulen als Hochschulen der angewandten Wissenschaften (HAW) gern gesehene Partner von Unternehmen, insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ein direkter Transfer der Forschungsergebnisse ist Bestandteil entsprechender Projekte.
In der Runde „FH-Invest 2020“ hatten sich 92 Hochschulen mit ihren Forschungsprojekten beworben, einen Zuschlag erhielten 17.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Projektleiter Prof. Dr. Kristian Hildebrand, E-Mail: kristian.hildebrand@beuth-hochschule.de
Quelle:
https://nachrichten.idw-online.de/2020/06/04/geldsegen-fuer-gemeinsame-forschung-fh-invest-2020-mittel-fuer-das-human-vr-lab/