Der Ableger des Deutschen Museums kommt architektonisch spektakulär daher
Die Blicke sind schon mal erstklassig: Durch die großen, raumhohen Fenster sieht man auf die Lorenzkirche, die Burg, die leicht krummen Dachfirste der Nürnberger Altstadt. „Sicherlich werden manche auch deswegen zu uns kommen“, sagt Marion Grether. Zu uns, das ist der Ableger des Deutschen Museums in Nürnberg, auch Zukunftsmuseum genannt, dessen Leiterin Grether ist.
Noch immer ist das Gebäude am Augustinerhof im Rohbau, doch inzwischen lässt sich bei einem Besuch auf der Baustelle erahnen, wie sich das Museum in einigen Monaten seinen Besuchern präsentieren wird: Die Arena, in der auf hohen Stufen bei Veranstaltungen bis zu 70 Gäste Platz finden (wird der komplette Raum bestuhlt, sind es rund 120) ist angelegt. Künftig sollen hier Mitarbeiter, Explainer (Erklärer) genannt, mit den Besuchern ins Gespräch kommen
Das, was bald der Globus sein soll, hängt noch als nackte und kahle Kugel mit drei Metern Durchmesser über mehrere Stockwerke. Zehn Beamer werden Ozeane und Landmassen auf ihn projizieren, Weltraumschrott wird um ihn kreisen – auch als Zeichen, wo überall der Mensch seinen Müll hinterlässt.
Holodeck lockt in die Höhe
In vielen Stockwerken sieht man ein breites Loch in der Decke. Ein Rohr wird aktuell sonder angefertigt, das hier mal durchführen soll. Experimente mit der Schwerelosigkeit sind geplant. Ein Holodeck wird im letzten zu besuchenden Stock entstehen: Mit Virtual-Reality-Brillen ausgestattet, können Besucher das Nürnberg der Zukunft entdecken. Aktuell wird die Umgebung noch von der Universität Köln designt. Und am Ende dieses Raumes einer der grandiosen Blicke auf die vom Fenster passgenau eingerahmte Burg.
Letztlich wird sich das Museum auf seinen sechs Ebenen (und 2900 Quadratmetern Ausstellungsfläche, insgesamt hat das Museum 5000 Quadratmeter, dazu rund 22 Mitarbeiter) im Rundgang immer weiter von der Realität des Menschen entfernen: Geht es im Erdgeschoss noch um die Zukunft der Arbeitswelt , beschäftigt man sich in den oberen Stockwerken mit dem Weltraum.
Immer soll das Haus Wissenschaft zum Anfassen bieten, auch durch die zwei Labore, in denen Schulklassen, aber auch alle anderen Besucher kleine Experimente durchführen können. Schon hängen die Abzugshauben von der Decke, sind Hähne montiert.
Das Ganze unter einer Leitlinie: „Es sind Impulse, die wir geben“, sagt Grether. „Wir wollen nicht bewerten, sondern eine Plattform für Diskussionen bieten – oder zumindest Denkanstöße für zu Hause.“
Seine Pforten öffnen will das Museum wie geplant im Dezember – trotz aller Corona-Unwägbarkeiten in diesem Jahr. „Wir legen erst mal einen Regelablauf fest“, sagt Marion Grether. „Es wäre schade, wenn wir gleich mit der Ausnahme anfangen müssten.“
Und so will man auch im Idealfall eine große Eröffnung feiern – wenn es die Bedingungen zulassen. Alternativ ginge natürlich auch eine digitale Variante. Nicht schön, aber so ist das in diesem Jahr.
Quelle:
Foto: Der Museumsbau setzt moderne Ästhetik dem Historischen gegenüber: Und im Inneren gibt es Spannendes über die Erde und das All zu entdecken. © Foto: Eduard Weigert
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