Stücke vom Staatstheater Augsburg können jetzt bundesweit ausgeliehen werden.
Der Shutdown Anfang des Jahres wurde im Staatstheater Augsburg dafür genutzt, die digitale Sparte auszubauen. Bereits im April war es möglich, Stücke im virtuellen Raum anzuschauen. Wer keine eigene Virtual Reality Brille besitzt, und das werden die Meisten sein, konnte sich das Equipment in Augsburg als Leihgabe nach Hause liefern lassen und sich so das Theater nach Hause holen. Für Neulinge wird es am Anfang sicherlich ungewohnt sein, sich die etwas klobige Brille aufzusetzen.
Nutzer*Innen müssen aber keine Vorkenntnisse mitbringen. Die Brillen sind so voreingestellt, dass nach dem Aufsetzen der Brille alles automatisch startet. W-Lan oder Strom ist nicht nötig. Möchte man zwischendrin eine Pause einlegen, wird das Stück automatisch beim Abnehmen der Brille pausiert.
Hat man schon eine VR-Brille zuhause, kann man die Stücke auf der Seite des Staatstheaters herunterladen, dafür wird ein Pay-per-View-Verfahren eingesetzt. Systemvoraussetzungen finden sich auf der Webseite des Theaters, aber die gängigsten Modelle sollten, laut Theater Augsburg, kompatibel sein.
Jetzt auch deutschlandweit verfügbar
Diesen Service gibt es jetzt auch deutschlandweit. Dafür arbeitet das Theater mit dem Münchner Unternehmen Inflight VR zusammen. Damit wird auf die bundesweite Nachfrage reagiert, so Tina Lorenz, die Projektleiterin für Digitale Entwicklung am Staatstheater Augsburg.
Über die Plattform „frontrow“ können die Brillen bestellt werden, in Augsburg werden sie umweltfreundlich mit dem Fahrradboten zugestellt. Ausleihen kann man die Brillen deutschlandweit 2 Tage lang, sie werden mittwochs verschickt und ab Ankunftstag läuft die Leihzeit. Außerdem gibt es ein Angebot für Schulen, die ab Januar 2021 auch theaterpädagogisch betreut werden können.
Das aktuelle Repertoire umfasst die Schauspielstücke „Judas“ und „Event“ (auch in englischer Fassung) sowie das Ballett „shifting_perspective“, weitere Angebote sollen noch ergänzt werden.
Das Staatstheater überführt seine Inhalte ins Digitale und könnte so ein neues Publikum erreichen, aber auch die alteingesessenen Zuschauer*Innen für digitale Möglichkeiten begeistern.
Quelle:
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https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kultur/theatergenuss-virtual-reality-fuer-zuhause