Der interdisziplinäre Forschungsverbund „OptiVisT“ bildet in einem europäischen Doktorandenprogramm wissenschaftlichen Nachwuchs für die Augenheilkunde aus. Unter der Leitung von Michael Hoffmann wird dazu an der Universitätsaugenklinik Magdeburg geforscht und in den kommenden vier Jahren Nachwuchswissenschaftler in dem Doktorandenprogramm ausgebildet.
„In diesem Programm wollen wir den wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der translationalen Sehforschung stärken“, so Hoffmann. Man trainiere damit die Sehforscher von morgen. Das seien junge Wissenschaftler, die die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Forschung und Patientenversorgung bildeten. „Bestenfalls gründen sie anschließend ein Start-up“, so Hoffmann.
In einem der Magdeburger Projekte geht es um die Beurteilung der Sehschärfe im Kindesalter. Laut Hoffmann müssen Augenärzte sich hier bisher auf subjektive Antworten zu abstrakten Abbildungen verlassen. „Wir wollen in der Diagnostik im Gegenzug zur bisherigen Praxis mit natürlichen und für die Kinder interessanten Reizen arbeiten“, so Hoffmann.
In einem zweiten Vorhaben wollen die Magdeburger die Auswirkungen von Sehbehinderungen auf das funktionelle Sehen bei der alltäglichen Fortbewegung besser bestimmen. „Dazu erforschen wir Ansätze für neuartige visuelle Funktionstests, zum Beispiel mit Hilfe von Virtual Reality“, so Hoffmann.
Die OptiVisT-Projekte werden unter anderem von der Vrije Universiteit Amsterdam, der CITY University London und dem University Medical Center Groningen durchgeführt.
Das Projekt wird mit insgesamt 4,0 Millionen Euro durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – Horizont 2020 gefördert. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erhält davon rund eine halbe Million Euro. Das Academisch Ziekenhuis Groningen koordiniert den Forschungsverbund. © hil/aerzteblatt.de
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