In der heutigen digitalen Ära sind Videokonferenzen zur Norm geworden. Doch mit dem Aufkommen der Virtual Reality (VR) Technologie stellt sich die Frage: Kann VR die Art und Weise, wie wir uns treffen und lernen, revolutionieren? Eine kürzlich veröffentlichte Studie gibt uns einige Einblicke.
Das vorliegende Dokument „Meetings in the Enterprise Metaverse: How Virtual Reality Affects Scaled Business Agility“ enthält einige Ansätze, um klar zu machen, dass VR im Umfeld auch für Training und Working interessant ist und Vorteile gegenüber zu Videokonferenzen bereithält.
Ausgangspunkt
- Teammeetings sind seit langem ein zentraler Bestandteil von Unternehmen weltweit.
- Die Umgebung, in der solche Meetings stattfinden, hat sich durch Digitalisierung und Globalisierung verändert.
- Videokonferenzen sind zur „neuen Normalität“ für kollaborative Meetings geworden.
- Es gibt Kritik an der Effektivität von Videokonferenzen, insbesondere wegen Phänomenen wie “ Zoom fatigue“.
- Es gibt ein wachsendes Interesse an der Nutzung von Virtual Reality (VR) für Meetings.
Hauptthemen des Dokumentes sind…
- Die Autoren untersuchen, ob VR-Technologie eine sinnvolle Alternative zu etablierten Videokonferenzformaten für die Remote-Zusammenarbeit darstellt.
- Die Forschung konzentriert sich auf agile Planung, ein Bereich, der gut geeignet zu sein scheint, um die Vorteile von virtuellen Meetings zu nutzen.
- Die Studie vergleicht die Verwendung von VR-Headsets für Meetings im Enterprise Metaverse mit der Verwendung von Videokonferenzen für dieselben Meetings.
- Die Studie beinhaltet die Teilnahme von Managern einer öffentlichen Organisation und Managern von Partnerorganisationen.
Autoren des Dokumentes
- Nilusha Aliman ist Forschungsbeauftragte am XRLab@MCM und Doktorandin am Lehrstuhl für Marketing & Medienforschung an der Universität Münster.
- Thorsten Hennig-Thurau ist Professor für Marketing an der Universität Münster und Akademischer Direktor des XRLab@MCM.
- André Henke (Dipl.-Ing.) ist Leiter der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung im Ministerium für Inneres und Sport von Niedersachsen
Aus den vorliegend Dokument leite ich drei Thesen und deren Bedeutung im Unternehmenskontext ab.
Die Macht der sozialen Präsenz in VR
In der Geschäftswelt ist die Qualität der Kommunikation entscheidend. Während Videokonferenzen eine gewisse Ebene der Interaktion bieten, kann nichts die Nuancen und Tiefe der Face-to-Face-Kommunikation ersetzen. VR bietet hier einen entscheidenden Vorteil. Durch die Simulation einer physischen Präsenz in einer virtuellen Umgebung ermöglicht VR den Teilnehmern, nonverbale Hinweise wie Körpersprache und Mimik auszutauschen. Dies führt zu einer tieferen, authentischeren Kommunikation, die es Teams ermöglicht, effektiver zusammenzuarbeiten und Missverständnisse zu minimieren.
Eines der herausragendsten Merkmale von VR ist die Fähigkeit, eine erhöhte soziale Präsenz zu bieten. Face-to-Face-Kommunikation, oft als die „reichste“ Form der Kommunikation bezeichnet, ermöglicht es den Interaktionspartnern, soziale Hinweise durch ihre Körpersprache und andere nonverbale Signale direkt auszutauschen.
Laut dem Dokument:
„The reason is that F2F communication is known to be the “richest” form of communication, as it allows interactants to directly exchange social cues through their body language and other non-verbal signals.“ (Seite 5)
In einer VR-Umgebung können diese nonverbalen Hinweise und Interaktionen in einer Weise nachgebildet werden, die in Videokonferenzen oft fehlt, wodurch eine tiefere und bedeutungsvollere Kommunikation ermöglicht wird.
VR bietet fortschrittliche kollaborative Tools
In einem wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld ist die Fähigkeit, effizient und kollaborativ zu arbeiten, von unschätzbarem Wert. VR-Plattformen sind mit fortschrittlichen kollaborativen Tools ausgestattet, die über das hinausgehen, was Videokonferenzsysteme bieten können. Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in Echtzeit an einem virtuellen Whiteboard, brainstormen in interaktiven Räumen oder führen Produktdemos in einer 3D-Umgebung durch. All dies ist in VR möglich, wodurch die Produktivität gesteigert und innovative Lösungen gefördert werden.
Die VR-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Heutige VR-Geräte, wie sie von Unternehmen wie Meta (ehemals Facebook) und HTC angeboten werden, eröffnen neue Möglichkeiten für Teammeetings.
Das Dokument betont:
„However, today’s stand-alone, mass-market VR devices offered by firms like Meta (formerly Facebook), HTC, Pico (from TikTok parent company Bytedance), and soon Apple open new possibilities for team meetings.“ (Seite 3)
Mit VR können Teams in computer-simulierten Umgebungen zusammenarbeiten, die mit fortschrittlichen kollaborativen Tools ausgestattet sind, die das gemeinsame Arbeiten und Lernen in Echtzeit fördern.
Erhöhte Immersion und Engagement in VR
Die Ablenkungen während Videokonferenzen sind allgegenwärtig, sei es durch Hintergrundgeräusche, technische Probleme oder einfach durch das Multitasking am Computer. VR schafft eine immersive Umgebung, die diese Ablenkungen minimiert. In einer VR-Sitzung sind die Teilnehmer vollständig in die Aktivität eingebunden, sei es ein Meeting, eine Schulung oder eine Brainstorming-Session. Dieses hohe Maß an Engagement fördert nicht nur die Konzentration, sondern auch die Kreativität und Problemlösungsfähigkeit des Teams.
Die immersive Natur von VR kann dazu beitragen, dass sich die Teilnehmer stärker in das Training einbezogen fühlen und sich besser auf den Inhalt konzentrieren. In VR können Mitarbeiter und Arbeitgeber in computer-simulierten Umgebungen zusammenarbeiten, die durch ihre Avatare repräsentiert werden.
Wie im Dokument erwähnt:
„Specifically, the use of VR devices promises to provide computer-simulated environments in which employees and employers can meet and work together represented by their avatars.“ (Seite 3)
Fazit
Während Videokonferenzen sicherlich ihre Vorteile haben, zeigt die Studie deutlich, dass VR-Trainings das Potenzial haben, die Art und Weise, wie wir lernen und zusammenarbeiten, zu revolutionieren. Mit erhöhter sozialer Präsenz, fortschrittlichen kollaborativen Tools und erhöhter Immersion bietet VR eine überzeugende Alternative zu herkömmlichen Videokonferenzsystemen.
Erleben kann man dies seit über 3 Jahren bei mir in meinen Ausbildungen z.B. zum VR/AR-Trainer*in oder VR Collaboration Experten*in.
Das Dokument findet Ihr hier
Quelle: