Augmented- und Virtual Reality sind Senkrechtstarter-Technologien – (nicht nur) für die Industrie. Erfahren Sie, wie Unternehmen mit Hilfe von VR und AR Wettbewerbsvorteile realisieren.
Mit dem I-Pace präsentierte Jaguar Land Rover im März 2018 einen Elektro-SUV, der mit Hilfe der Virtual-Reality-Technologie konzipiert und entwickelt wurde. Nur logisch also, dass die Präsentation des Fahrzeugs nicht nach dem 08/15-Prinzip ablaufen konnte. Aus diesem Grund bot der Autobauer seinen Premierengästen die Möglichkeit, sich per Virtual Reality (VR) in das Innenleben des neuen E-SUVs „hineinziehen“ zu lassen.
Diese virtuelle Sitzprobe konnte nicht nur mit einem beeindruckenden Rundumblick auf ein virtuelles Küstenpanorama begeistern, sondern bot den Besuchern auch die Möglichkeit, das Interieur des Jaguar SUV in all seinen Details zu erkunden. Um die technologischen Herausforderungen bei Entwicklung und Präsentation stemmen zu können, setzte der Jaguar-Land-Rover-Konzern auf den Support der richtigen Partner:
Für Rahul Tikoo, Vice President Precision Workstation bei Dell, ist die Kooperation mit dem Autobauer wegweisend: „Der mit Hilfe von VR entwickelte und vorgestellte Jaguar I-Pace zeigt den hohen Entwicklungsstand von Virtual-Reality-Anwendungen, die in der Lage sind, ganze Industrien umzuwälzen.“ Mit der disruptiven Umwälzung klappt es allerdings nur, wenn die virtuellen Räume auf den richtigen Technologien fußen.
Schließlich verlangen die datenintensiven VR-Welten nicht nur nach ausufernden Computing-Ressourcen, sondern auch nach entsprechender Grafik-Power und Storage-Kapazität. Erstere steuerten im Fall der I-Pace-Präsentation Workstations von Dell Precision bei, Nvidia ließ seine Muskeln in Sachen GPU spielen und die Virtual-Reality-Headsets stammten aus dem Hause HTC.
Das Beispiel Jaguar I-Pace verdeutlicht, welches Potenzial in der Virtual-Reality-Technologie liegt: Nicht nur die Automobilindustrie und ihre Zulieferer haben so die Möglichkeit, gänzlich neue Geschäftsfelder zu erschließen.
AR & VR: Neue Freiheiten für Mitarbeiter
Das gilt im Übrigen auch für Augmented Reality (AR). Eine Capgemini-Studie legt nahe, dass Augmented und Virtual Reality in drei bis fünf Jahren in jedem zweiten Unternehmen standardmäßig zum Einsatz kommen könnte. Im Gegensatz zu VR befinden sich die Nutzer bei AR nicht in einer virtuellen Welt – stattdessen wird die reale Welt um digitale Elemente ergänzt, beziehungsweise von diesen überlagert.
Zum Einsatz kommt die Augmented-Reality-Technologie derzeit vor allem im Bereich der produzierenden Industrie und im Maschinenbau – ganz konkret lassen sich mit Hilfe digitaler Überlagerungen etwa Wartungs- oder Montagearbeiten deutlich einfacher und schneller durchführen.
Der Durchbruch beider Technologien hängt dabei vor allem mit der Evolution der IT-Infrastruktur im Unternehmensumfeld zusammen:
Um die, insbesondere bei der Nutzung von VR, auftretenden Datenmassen verarbeiten zu können, sind moderne Rechenzentren und Cloud-Infrastrukturen in Kombination mit Künstlicher Intelligenz und mächtigen Big-Data-Analytics-Lösungen nötig.
Gerade im Industrieumfeld gibt es bereits zahlreiche Use Cases und Best Practices: Energieversorger etwa lassen Mitarbeiter, die manuelle Tasks in gefährlichen Umgebungen bewältigen müssen, zunächst virtuelle Probeläufe tätigen. So können sich diese ohne Risiko mit der Situation vertraut machen, die sie bei ihrer Arbeit vor Ort erwartet. Im Flugzeugbau sparen die rar gesäten Fachkräfte sich und ihrem Arbeitgeber bei der komplexen Verkabelung von Jet-Turbinen mit Hilfe von Augmented Reality Zeit und Geld.
Und wie das anfängliche Beispiel des Jaguar I-Pace zeigt, können sich Unternehmen mit Hilfe von Virtual Reality kostspieliges Prototyping sparen. Der gesamte Entwicklungsprozess von Fahrzeugen lässt sich so deutlich beschleunigen.
Quelle:
https://www.cio.de/a/wie-industrie-unternehmen-durchstarten,3595105